BIO-FAQ
Respekt vor Tieren
Die EU-Ökoverordnung garantiert allen Tieren ein artgerechtes Leben mit frischer Luft, genügend Auslauf, Platz, ordentlichen Hygiene-Bedingungen und artgemäßem, gesundem Bio-Futter.
Harmonie zwischen Mensch, Tier und Natur
Bio-Landwirte arbeiten im Einklang mit der Natur: Kerngedanke beim ökologischen Landbau ist ein möglichst geschlossener und natürlicher Kreislauf zwischen Mensch, Tier und Natur.
Bio-Produkte schmecken einfach besser!
Bio-Qualität ist die richtige Wahl für alle, die Wert auf echte und natürliche Lebensmittel voller Geschmack legen.
Keine Antibiotika & Co.
Tiere aus biologischer Haltung bekommen keine Leistungsförderer und Wachstumshormone verabreicht, der vorbeugende Einsatz von Medikamenten ist nicht erlaubt.
Weniger ist mehr
36 statt 300 – bei der Herstellung von Bio-Produkten wird nur ein Zehntel der gesetzlich zugelassenen Zusatz- und Hilfsstoffe verwendet.
Vorbeugen ist besser als düngen und spritzen
Pflanzen gedeihen auch ohne Chemie: Im Öko-Landbau werden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt.
Gentechnik? Nein danke!
Bio-Qualität braucht keine Unterstützung aus dem Genlabor: Bei der Erzeugung und Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln wird nicht gegen, sondern mit der Natur gearbeitet.
Ein gutes Erbe für unsere Kinder
Erhalt der natürlichen Ressourcen: Der Öko-Landbau schützt Boden, Wasser und Luft, fördert die Bodenfruchtbarkeit und erhält die Artenvielfalt – damit auch unsere Kinder noch eine lebenswerte Umwelt haben.
Jedes Biofachgeschäft Südtirols führt ein Vollsortiment an kontrolliert biologischen Lebensmitteln; von Frischwaren bis zu verarbeiteten Produkten und Fertiggerichten. Dabei geben wir einheimischen Produkten gerne den Vorzug.
Nur in Ausnahmefällen finden Sie bei uns auch Lebensmittel, die nicht aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft stammen (z.B. Fisch aus Wildfang oder Säfte aus Wildbeeren), diese sind aber dann klar und deutlich gekennzeichnet. Bio-Lebensmittel schmecken besser, sind nicht mit Chemikalien belastet, schonen Umwelt und sind frei von gentechnischen Veränderungen.
Die Biofachgeschäfte Südtirols haben ihre Geschäfte noch einer zusätzlichen freiwilligen Kontrolle durch die unabhängige Kontrollorganisation ABCert unterworfen. Dabei werden nicht nur die Produkte kontrolliert, sondern das gesamte Geschäft.
So können Kunden sicher sein, nur hochwertige, kontrolliert biologische Lebensmittel vorzufinden.
Älter als das Bio-Siegel und die EU-Ökoverordnung sind Öko-Anbauverbände und deren Richtlinien. Anbauverbände gibt es sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland. Viele Bio-Bauern und -Verarbeiter sind einem dieser Verbände angeschlossen. Damit verpflichten sie sich, deren Verbandsrichtlinien einzuhalten, die in vielen Punkten strenger sind als der EU-Standard.
In Deutschland gibt es acht Öko-Anbauverbände: demeter, Bioland, Naturland, Gäa, Bio-Kreis e.V., Biopark, Ökosiegel, ECOVIN, in Italien ist zusätzlich AIAB sehr verbreitet.
Jeder Anbauverband hat seine eigenen Vorschriften. Der Anbauverband demeter, der die biologisch-dynamische Anbauweise vertritt, gilt als der „strengste Anbauverband“, der neben der rein ökologischen Produktion z. B. auch die Zyklen des Mondes (z. B.: Aussaat nur bei bestimmten Mondphasen) berücksichtigt.
Jeder der Anbauverbände hat ein eigenes Warenzeichen, das ausschließlich auf Produkten zu finden ist, die nach den jeweiligen Verbandsrichtlinien erzeugt und verarbeitet wurden. Wer Verbandsware kauft, erhält Produkte, die den höchsten Standard erfüllen, den es derzeit für Bio-Produkte gibt.
Das offizielle EU-Bio-Siegel ist auf allen Bio-Produkten der EU zu sehen:
Und hier noch einige Siegel der einzelnen Bio-Anbauverbände:
Demeter ist kein Hersteller sondern ein geschütztes Markenzeichen, unter dem nach anthroposophischen Prinzipien biologisch-dynamisch erzeugte Produkte verkauft werden. Die Verwendung des Demeter-Logos wurde – im Gegensatz zu Kennzeichnungen wie Bio oder Öko, welche bis 1992 keiner Regelung unterworfen waren – schon seit seinem Bestehen kontrolliert. Es darf nur durch Vertragspartner genutzt werden, die sich während des gesamten Anbau- und Verarbeitungsprozesses an die Richtlinien des Demeter-Bundes halten. Diese Richtlinien erfüllen inzwischen auch die Auflagen der staatlichen und jährlich durchgeführten EG-Bio-Kontrolle nach der EG-Öko-Verordnung, gehen jedoch in einigen Aspekten darüber hinaus. Spirituelle und homöopathieähnliche Methoden gehören zur Demeter-Landwirtschaft.
Inhaber der Marke Demeter in Deutschland und vielen weiteren Ländern ist der „Forschungsring für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise“, der gleichzeitig auch die älteste Organisation für biologisch-dynamischen und ökologischen Landbau in Deutschland ist.
Die EU-Ökoverordnung regelt die Kontrollen für alle Öko-Produkte. Damit jeder Verbraucher sicher sein kann, dass tatsächlich auch alles Bio ist, werden landwirtschaftliche Betriebe und Verarbeitungsbetriebe sowie deren Produkte mindestens einmal pro Jahr mit Vorankündigung von staatlich zugelassenen Organisationen überprüft.
Sowohl die Landwirte als auch die Lebensmittelhersteller müssen ihre Arbeit umfassend dokumentieren. Je nach Betriebsart erstrecken sich die Kontrollen vom Einkauf über den Anbau bis hin zur Tierhaltung und Fütterung. Bei verarbeitenden Betrieben wie z. B. Bäckereien und Metzgereien werden sowohl die Rohstoffe als auch die Herstellungsprozesse untersucht. Außerdem gibt es unangekündigte Stichprobenkontrollen. Bei Mitgliedern der ökologischen Anbauverbände gibt es doppelte Kontrollen, weil die Verbände eigene Prüfungen von Kontrollstellen durchführen lassen.
Natürlich werden auch die Bio-Produkte aus so genannten Drittländern, d. h., Produkte, die nicht aus Deutschland und der EU stammen, regelmäßig kontrolliert. Das EU-Kontrollverfahren schreibt jährliche Kontrollen nicht nur für Erzeuger, sondern auch für Importeure und Verarbeiter vor.
Dieses Kontrollsystem wird nicht nur durch freiwillige Selbstkontrollen der Hersteller und der Großhändler ergänzt. Auch Pro Natura wird als Bio-Fachgeschäft immer wieder von der Kontrollstelle ABCERT kontrolliert.
Woran lassen sich Bio-Produkte erkennen?
Da, wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin. Nur wenn die Vorgaben der EU-Ökoverordnung erfüllt werden, darf ein Lebensmittel die Kennzeichnung „Bio“ oder „Öko“ tragen. Hierfür müssen mindestens 95 % der Zutaten eines Produkts aus ökologischer Herstellung stammen. Bei Produkten aus der EU muss die Codenummer der Öko-Kontrollstelle, bei der der Hersteller des betreffenden Produkts gemeldet ist und von der dieser regelmäßig überprüft wird, angegeben werden. Entweder finden Sie den Namen der zuständigen Kontrollstelle und/oder deren Codenummer. Für Bio-Produkte, die in Deutschland kontrolliert werden, ist die Kennzeichnung DE-0XX-Öko-Kontrollstelle vorgeschrieben, wobei X für eine Ziffer steht. Für europäische Erzeugnisse, die der EU-Ökoverordnung entsprechen, kann das europaweite Bio-Siegel verwendet werden, muss aber nicht. D. h., Sie finden sowohl Bio-Produkte mit als auch ohne Bio-Siegel.
Außerdem stehen die Warenzeichen der deutschen Verbände des ökologischen Landbaus für Bio-Produkte, die nach den Richtlinien der Anbauverbände erzeugt und verarbeitet wurden. Diese Richtlinien sind meist strenger und übertreffen die Standards der EU-Ökoverordnung in vielen Punkten. So müssen die Mitglieder dieser Öko-Anbauverbände z. B. zu 100 % ökologischen Landbau betreiben und nicht nur Teile ihres Betriebes ökologisch führen.
Ob biologisch oder ökologisch, ob kontrolliert biologisch oder kontrolliert ökologisch, ob biologischer oder ökologischer Landbau – das ist im Prinzip egal. Sowohl „Bio“- als auch „Öko“-Produkte sind gesetzlich geregelte Bezeichnungen für Produkte aus ökologischem Landbau. Es gibt also keinen Unterschied zwischen „Bio“ und „Öko“. Beide Begriffe kennzeichnen Produkte, die nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus erzeugt und verarbeitet wurden und damit eindeutig Bio-Produkte sind. Aufpassen muss man bei Begriffe wie „naturnah“, „integrierter Landbau“ und „kontrollierter Landbau“, die nicht geschützt sind und daher keine Garantie für Lebensmittel in Bio-Qualität bieten.
Die Verwendung der Begriffe Bio und Öko unterliegen der Verordnung Nr. 2092/91/EWG über den ökologischen Landbau und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugung und Lebensmittel. Die „EU-Ökoverordnung“ bzw. „EU-Verordnung Ökologischer Landbau“ ist seit dem 1.1.1993 wirksam. Sie regelt zum Schutz der Verbraucher in allen EU-Mitgliedsländern sowohl die Verwendung der Begriffe „Bio“ und „Öko“ als auch die Beschaffenheit der „Bio“- und „Öko“-Lebensmittel. Dieses Gesetz schreibt für den Anbau und die Verarbeitung von „Bio-Produkten“ strenge Mindeststandards vor.
Ja, denn Produkte aus dem europäischen Ausland müssen ebenso wie deutsche Produkte den Anforderungen der EU-Ökoverordnung entsprechen und unterliegen auch dem Kontrollsystem dieser Verordnung. Für Importwaren aus Nicht-EU-Staaten gelten gleichwertige Standards. Bei Einfuhren aus Nicht-EU-Ländern muss das betreffende Land entweder eine eigene von der EU anerkannte gesetzliche Regelung für den Öko-Landbau haben. Oder die betreffenden Produkte müssen nach gleichwertigen Standards hergestellt werden, auf deren Basis eine Importermächtigung für die betreffenden Produkte beantragt werden kann. Dies wird ebenfalls von unabhängigen Kontrollstellen überprüft.
Sind Bio-Obst und -Gemüse frei von Schadstoffen?
Das Risiko, dass Bio-Obst und -Gemüse mit Pestiziden belastet sind, ist äußert gering. Das belegen z. B. die Ergebnisse des Monitoring-Systems für Obst und Gemüse im Naturkosthandel, das der Bundesverbands Naturkost Naturwaren von Juli 2003 bis Mai 2005 durchführte. Nur 1,4 % der Proben lagen über den zugelassenen Höchstmengen. Diese Verunreinigungen waren in erster Linie auf Einflüsse aus der Umwelt zurückzuführen.
Denn gegen die allgemeine Schadstoffbelastung der Luft, des Wassers und der Böden ist auch in der Bio-Landwirtschaft kein Kraut gewachsen, der Öko-Landbau findet in keinem Vakuum statt. Das heißt, auch in Bio-Obst und -Gemüse können Schadstoffspuren aus der Umwelt enthalten sein. Für den Bio-Landwirt bedeutet das z. B., dass Spuren von Pflanzenschutzmitteln, die ein konventioneller Bauer aus seiner Nachbarschaft gespritzt hat, auf den Randbereich seines Feldes abdriften können
Deshalb sind die Kontrollen bei Bio-Obst und -Gemüse besonders streng.
Wir bieten vorzugsweise und wann immer es möglich ist, Bio-Obst und -Gemüse
entsprechend der Saison an – Idealerweise aus heimischen Regionen. Da die Nachfrage auch bei den Biokunden oft größer ist als das heimische Angebot bieten wir bei Bedarf Ware aus dem europäischen und dem außereuropäischen Ausland an. Wir orientieren uns mit unserem Angebot immer an den Wünschen unserer Kunden – wir versuchen auch exotische Wünsche entsprechend der Nachfrage zu erfüllen.
Die EU-Ökoverordnung verbietet den aktiven Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen. Allerdings können derzeit auch bei Öko-Produkten zufällige und unbeabsichtigte Beimischungen gentechnisch veränderter Organismen (GVOs) nicht zu 100 % ausgeschlossen werden. Durch die Ausbreitung des Einsatzes von Gentechnik in der Landwirtschaft ist z. B. mittlerweile rund die Hälfte des weltweit angebauten Sojas gentechnisch verändert. Da ist es wichtig zu wissen, dass Soja aus kontrolliert ökologischem Anbau davon nicht betroffen ist. Um sicher zu gehen, überwachen die Hersteller (z. B. Provamel) der Soja-Produkte, die Sie bei Pro Natura kaufen können, jeden Schritt der Produktionskette sorgfältig. Aufgrund ihrer strengen Kontrollsysteme garantieren sie, dass der Genuss von Bio-Soja-Lebensmitteln frei von Gentechnik bleibt.
Die Vielzahl an Menschen, die in der Landwirtschaft, in der Verarbeitung, bei den Kontrollstellen und im Handel für Bio-Produkte arbeiten, und die strengen Auflagen, die es ermöglichen, hochwertige und gesunde Lebensmittel zu produzieren, machen sich beim Preis bemerkbar. Für die Bio-Bauern gilt das Prinzip Klasse statt Masse: Eine meist geringere Anzahl von Tieren, längere Mastperioden, die Einhaltung von Fruchtfolgen, kein Einsatz von Wachstumsbeschleunigern, mechanische Unkrautbekämpfung – das bedeutet einen höheren Produktionsaufwand bei gleichzeitig geringeren Erträgen. Auch die Kosten für Futtermittel, das Saatgut, die Öko-Kontrollen und vieles mehr schlagen sich beim Preis nieder.
Qualität braucht Zeit: Die Verarbeitung von Bio-Produkten ist – nicht nur bei handwerklichen Produkten – meist aufwändiger. Im konventionellen Bereich lassen sich durch Zusatzstoffe viele Produktionsprozesse wirtschaftlicher gestalten. Doch diese sind für die ökologische Verarbeitung größtenteils verboten. Statt künstlicher Aromen müssen z. B. natürliche, kostenintensivere Zutaten aus biologischer Erzeugung verwendet werden.
Was Lebensmittel tatsächlich kosten: Bei dem Preisvergleich mit preisgünstigeren Lebensmitteln müssen u. a. auch die Kosten mit einbezogen werden, die nicht auf dem Kassenzettel stehen: Ökologische Folgekosten der intensiven Landwirtschaft, die durch den Öko-Landbau gar nicht erst anfallen – z. B. die Verunreinigung des Trinkwassers – bezahlen die Verbraucher an anderer Stelle. Konventionelle Lebensmittel sind heutzutage so billig wie noch nie.
Viele Statistiken belegen, dass für Lebensmittel pro Haushalt nur ca. 15-20% ausgegeben werden. Kosten nun Bio-Produkte ca. 15-20 mehr so macht das im Endeffekt nur max. 3-4% An Mehrausgaben bezögen auf das Gesamteinkommen aus, wenn man sich konsequent Bio ernährt.
Diejenigen Konsumenten, welche die Vorteile von Bio erkannt haben, wissen, dass Bio die 3-4% mehr wirklich wert ist. Sie sagen sich „Bio, das bin ich mir wirklich wert!“ Denn die Vorteile von Wohlbefinden, Gesundheit und gesunde Umwelt sind sowohl für den einzelnen als auch für die Gesamtbevölkerung mehr wert.