Tipp des Tages
Verzweiflung bei Unverträglichkeiten muss nicht sein
Bis vor nicht allzu langer Zeit bedeuteten Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oft ein Gefühl der Verzweiflung. Dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit entstand vielfach schon vor der Diagnose, weil eine Unverträglichkeit nicht als solche erkannt wurde. Heutzutage weiß man über Ernährung und die Unverträglichkeiten wie Zöliakie, Laktose-Unverträglichkeit, Histamin-Unverträglichkeit oder auch Fructose-Unverträglichkeit viel mehr Bescheid und kann diese wesentlich schneller erkennen.
Die zweite Phase der Unsicherheit bzw. des Gefühls der Ohnmacht diesen Nahrungsmittel-Intoleranzen gegenüber war dann die Zeit nach der Erkenntnis, um welche Unverträglichkeit es sich handelt. Unsicherheit deshalb, weil zum einen zu wenig Information zu den erlaubten Lebensmitteln vorhanden war und zum anderen auch weil dann die Produktauswahl sehr eingeschränkt war.
Diese Situation hat sich geändert. Heutzutage gibt es jede Menge an Informationen und auch das Produktsortiment für Personen mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten ist stark erweitert worden. Auch im Bio-Bereich, also in unserem Bio-Fachgeschäft gibt es ständig neue zusätzliche Produkte, die für Menschen mit Unverträglichkeiten entwickelt wurden.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass am Anfang das Gefühl „ich kann nichts mehr essen! Da ist ja überall das drin, das ich nicht vertrage“ entsteht.
Doch Schritt für Schritt lernt man die Alternativen dazu erkennen. Man lernt, dass man auch Alternativen findet, die gut schmecken. Ja, es ist schwer, wenn man bei einem Buffet nur einen Teil davon verträgt und beiden anderen Sachen neidvoll vorbei gehen muß – andererseits, alles schafft man ja doch nicht zu essen. Eine Auswahl muß ja immer getroffen werden. Und so vergeht auch das negative Gefühl bei einem Essen, wenn die Auswahl etwas eingeschränkter ist. Ganz vergehen wird dieses ungute Gefühl nicht – zumindest habe ich das nach Jahren auch noch nicht geschafft – aber ich kann immer besser damit umgehen.
